Vom 18. September bis zum 31. Oktober 2023 finden die diesjährigen "Öko-Aktionswochen Baden-Württemberg" statt.

Ab dem 18. September 2023 öffnen Bio-Erzeugerbetriebe, Akteur:innen aus Verarbeitung, Handel und Gastronomie sowie viele weitere Partner:innen des Ökolandbaus in ganz Baden-Württemberg Tür und Tor, um den Ökolandbau und seine Erzeugnisse mit allen Sinnen erlebbar zu machen. Ziel ist es, die ökologische Agrar- und Lebensmittelwirtschaft für Verbraucher:innen sicht- und erlebbar zu machen.

Zusätzlich findet in diesem Jahr vom 23. bis 29.9.2023 zum ersten Mal eine Schwerpunktwoche innerhalb der Öko-Aktionswochen statt. Unter dem Motto "BW is(s)t Bio in der Gemeinschaftsverpflegung" bringen bspw. Mensen und Kantinen abwechslungsreiches, regionales Bio auf die Teller der Gäste.

Die Aktionen und Veranstaltungen richten sich an alle, die sich für ökologische Ernährung und eine nachhaltige Lebensweise interessieren.
Weitere Informationen finden Sie unter www.oeko-aktionswochen-bw.de.

 

Organisiert werden die Öko-Aktionswochen Baden-Württemberg von der MBW Marketinggesellschaft mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden-Württemberg (AÖL) e.V. sowie des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR).


Martin Schäfer erhält Landesorden

Für sein Engagement und sein Wirken hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann dem Landwirt Martin Schäfer vom Michaelshof den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg verliehen. 

Als einer der Pioniere im ökologischen Landbau prägt er die Bio-Bewegung im Großraum Stuttgart und weit darüber hinaus. Mit Herzblut und Sachverstand setzte und setzt er sich für Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft, Lebensmittel-Qualität, –die Züchtung von Ökosaatgut und eine natürliche Umwelt ein: Für sein Engagement und sein Wirken hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann dem Demeter-Landwirt Martin Schäfer vom Michaelshof in Echterdingen am 25. April 2015 den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg verliehen.

„Martin Schäfer hat seinen landwirtschaftlichen Betrieb in Echterdingen bereits 1973 auf die Biologisch-dynamische Wirtschaftsweise umgestellt, obwohl es seinerzeit noch keinerlei Förderung, geschweige denn einen etablierten Markt für Ökoprodukte gab. Außerdem engagierte Schäfer sich zeitlebens für die Themen Regionalität, Qualität, Tierschutz, Umwelt und Nachhaltigkeit. Diese Ziele verfolgte er in verantwortungsvoller Position auf verschiedenen Ebenen“, so heißt es in der Laudatio auf Martin Schäfer, die Ministerpräsident Kretschmann am 25. April 2015 im Rahmen einer Feierstunde hielt.
Als Demeter-Landwirt und langjähriger Vorstand von Demeter Baden-Württemberg e.V. habe er über 27 Jahre die Verbandspolitik geprägt. Hier habe er als Bindeglied zwischen Politik, Markt und Verbraucher gewirkt und die Vorteile von ökologisch erzeugten, heimischen Produkten in den Vordergrund gestellt.

„Das lebendige Gemeinwesen, aber auch die Vielfalt und Buntheit Baden-Württembergs seien ohne den selbstlosen und vorbildlichen Einsatz dieser Menschen undenkbar, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann anlässlich der Ordensverleihung im Schloss Mannheim.

Würdigung auch aus den eigenen Reihen

Zu dem feierlichen Festakt im Neuen Schloss in Mannheim war auch Johannes Ell-Schnurr (AÖL/Demeter Baden-Württemberg). „Wir freuen uns sehr, dass unser langjähriger Verbandsvorstand und Freund Martin Schäfer diesen Verdienstorden bekommt. Es bedeutet neben der Wertschätzung seiner starken Persönlichkeit auch die Würdigung seines Einsatzes für den ökologischen Landbau im Allgemeinen und im Zusammenhang mit seiner politischen Arbeit für die ökologischen Anbauverbände in Baden-Württemberg.

Martin Schäfer und seine Verdienste

Demeter-Landwirt Martin Schäfer gehört zu den Wegbereitern des ökologischen Landbaus in Baden-Württemberg. Bereits 1973 stellte er seinen Hof, den er vorrangig mit Gemüseanbau und Tierhaltung betreibt, auf die Biologisch-dynamische Wirtschaftsweise um. Dank seines breiten fachlichen Wissens und seiner realitätsnahen anthroposophischen Überzeugungen wird sein Rat gerne und häufig angenommen – und das nicht nur unter Demeter-Kollegen: Stets brachte er sich auch im Bauernverband ein, pflegte immer einen guten Kontakt zu seinen konventionell anbauenden Kollegen, die ihn und seine Arbeit anerkennend schätzen.

Langjähriger AÖL-Vorstand

Auch die Gründung und der Aufbau der Arbeitsgemeinschaft ökologischer Landbau Baden-Württemberg e. V. (AÖL) gehören zu seinen großen Verdiensten. Als geschäftsführender Vorstand hat er die Verbandspolitik mehr als 15 Jahre mitgeprägt. Viele Jahre kämpfte er mit der Schutzgemeinschaft Filder für gesellschaftspolitische Aspekte und den Erhalt der Filderlandschaft. Obwohl er letztlich im Zuge der Erweiterung des Flughafens und des Messebaus viel Ackerfläche verloren hat, ist er seinem Heimatort treu geblieben.

Verdienstorden für 25 verdiente Persönlichkeiten

Gemeinsam mit Martin Schäfer erhielten insgesamt 25 Personen den „Landesorden“, der die höchste Auszeichnung des Bundeslands darstellt. Er wird verliehen für herausragende Verdienste um das Land Baden-Württemberg – im sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Bereich. „In dem, was sie tun, schon erreicht haben und hoffentlich noch erreichen werden, sind die heute Geehrten Vorbilder für viele andere Bürgerinnen und Bürger in unserem Land“, so

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Verleihung des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg.

Bildquelle: „Staatsministerium Baden-Württemberg“


Öko-Aktionstag am 10. Mai 2014 auf dem Schlossplatz Stuttgart

Veröffentlicht am Dienstag, 15. April 2014 14:44Geschrieben von Anja Kirchner

Öko-Aktionstag am 10. Mai 2014 auf dem Schlossplatz Stuttgart

1. Öko-Aktionstag unter dem Motto „Bunte Vielfalt aus dem Ländle“.

Erleben Sie die Vielfalt aus unserer Region! Bio zum Anfassen, Entdecken, Fühlen und Staunen: Die Besucher erwarten regionale Bio-Produkte und die Möglichkeit gleichzeitig allerhand Interessantes zur Herstellung und Verarbeitung zu erfahren. Die Kinder können bei einem bunten Programm mit Melken, Getreidefahrrad, Butter schütteln und einer Schatzsuche im Acker Landwirtschaft erleben.

Lassen Sie sich von regionalen Bio-Produkten in Versuchung führen und erfahren Sie gleichzeitig allerhand Interessantes zu Herstellung und Verarbeitung. Kommen Sie vorbei und überzeugen Sie sich selbst, wie bunt Bio aus Baden-Württemberg sein kann.

Das Programmheft können Sie jetzt herunterladen.


AÖL fordert grünere Agrarpolitik im Südwesten

Martin Schäfer (Vorstand von AÖL und Demeter BW) bei der Übergabe eines Demeter-Präsentkorbes.

m Zuge des Verbändetreffens mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann fordern die baden-württembergischen Öko-Anbauverbände von der Landesregierung, sich für eine Ökologisierung der Agrar- und Ernährungspolitik stark zu machen und den vorgelegten „Öko-Aktionsplan“ mit konkreten Maßnahmen auszugestalten. Die AÖLerwartet von der Landesregierung eine klare politische Positionierung für den Ökolandbau als Leitbild einer zukunftsfähigen Agrar- und Ernährungspolitik, wie es beispielsweise der Rat für Nachhaltige Entwicklung bereits 2011 gefordert hatte.

Von Ministerpräsident Winfried Kretschmann verlangt die AÖL, das Thema „Ökologischer Landbau“ als Zukunftsthema auf die politische Agenda zu setzen. Es geht darum, die Leistungen des Ökolandbaus für die Gesellschaft anzuerkennen und mittels gemeinsamer Projekte zielgerichtet zu stärken. „Es ist unser dringlicher Wunsch“, so der Geschäftsführer der AÖL, Dr. Christian Eichert, „dass die Landesregierung nach der Energiewende auch mit der notwendigen ökologischen Agrar- und Ernährungswende Ernst macht und den von uns vor einem Jahr vorgelegten ressortübergreifenden Öko-Aktionsplan konsequent umsetzt“. Neben einer finanziellen Unterstützung geht es vor allem um die Schaffung einer geeigneten Beraterstruktur, aber auch um Aspekte wie schulische und universitäre Aus- und Weiterbildung, sowie konkrete Impulse im Bereich der Wissenschaft und der Forschung.

Wie eine umfassende Neuausrichtung der Agrar- und Ernährungspolitik in der Praxis aussehen kann, zeigen derzeit andere Bundesländer. Wichtige Elemente dieser Initiativen sind klar formulierte Ziele wie eine Flächenverdoppelung oder die Umsetzung von auf die Sektorbedürfnisse zugeschnittener Landesprogramme, die zielgenau in die Bereiche Bildung, Forschung, Beratung, Marktstrukturentwicklung und Marketing investieren. „Warum gibt es so ein konsistentes Programm bisher nicht hier im Südwesten?“, fragt Dr. Eichert. „Wir als Verbände des Ökologischen Landbaus stehen bereit, bei der Ausgestaltung und Umsetzung eines solchen Programms konstruktiv mitzuarbeiten.“

Umverteilung der EU-Mittel

Entscheidend für die Ökologisierung der Land- und Ernährungswirtschaft wird vor allem sein, wie Brüssel die Weichen in der gerade diskutierten EU-Agrarreform stellen wird. Die Verbraucher fordern eine Abkehr vom derzeitigen Gießkannenprinzip, das die Großstrukturen klar bevorzugt. Sie wünschen sich, dass die Zahlungen öffentlicher Gelder auch mit Gegenleistungen für die Allgemeinheit verbunden werden. „Doch die Verbraucherinteressen werden auf der Strecke bleiben, wenn sich Frau Aigners Kurs durchsetzt und weiter milliardenschwere Agrarsubventionen bezahlt werden, ohne dass diese an entsprechende Gegenleistungen geknüpft werden“, ist die Vorsitzende der AÖL Zilla Fröhlich, überzeugt. „Wir sehen unsere Landesregierung hier in der Pflicht, die verfügbaren Gestaltungsspielräume des Landes voll auszunutzen“.

Hauptansatzpunkte für ein beherztes Umsteuern sieht die AÖL in der Umverteilung von Mitteln aus der 1. Säule der EU-Agrarpolitik in die 2. Säule. Die EU ermöglicht hier auf nationaler Basis bis zu 15% zusätzlichen Gestaltungsspielraum zu Gunsten einer qualifizierten Agrarumweltpolitik. „Unsere Landesregierung soll sich zu dieser Umverteilung bekennen, um angesichts eines insgesamt sinkenden Agrarbudgets wenigsten den Status Quo im Bereich der gesellschaftlich erwünschten Ziele im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes zu sichern“, so Fröhlich weiter.


Bilder von der Stallwächterparty 2012

Öko-Anbauverbände sorgten bei der Stallwächterparty 2012 für besten Bio-Genuss aus Baden-Württemberg. Hier gibt es Impressionen von der Feier am 05.Juli in der Landesvertretung in Berlin.

Photos von: Joris Haas (Agentur Blumberg) .


Stallwächterparty 2012 - Bio aus Baden-Württemberg überzeugt

Vertreter der Öko-Verbände aus Baden-Württemberg überreichen an Minister Peter Friedrich und Ministerpräsident Winfried Kretschmann als Geschenk zum 60. Geburtstag des Landes die Patenschaft für zwei Bio-Ziegen. Von links: Jürgen Andruschkewitsch, Minister Peter Friedrich, Johannes Ell-Schnurr, Joachim Latsch, Christian Eichert, Simon Tress, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Manuel Uez und Christoph Zimmer

Curry vom Weidelamm mit Auberginenkaviar, Schwäbisch-Hällisches Schwein vom Grill, Elfenspeise aus dem Allgäu – leckere Speisen in bester Bio-Qualität aus Baden- Württemberg standen auf dem Speiseplan des politischen Sommerfests in Berlin. Über 1500 Gäste kamen am 5. Juli 2012 zur Stallwächterparty in die baden-württembergische Landesvertretung nach Berlin. Auch Kanzlerin Angela Merkel nahm am Tisch von Ministerpräsident Winfried Kretschmann Platz und kam in den Genuss von Bio aus Baden-Württemberg.

Bio kommt an – erst in den Köpfen, dann auf dem Teller. Zum 60. Geburtstag des Landes macht die Regierungsspitze die ökologisch-soziale Politik Baden-Württembergs erlebbar – Spitzenköche der Öko-Anbauverbände zauberten feinste Bio-Speisen für die über 1500 Gäste.

„Ich bin mir sicher, so genau wie heute, wussten die Stallwächtergäste noch nie, was sie auf dem Teller haben“, meint Christian Eichert, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden-Württemberg (AÖL), „Wir wissen von allen Zutaten, die hier auf hier verarbeitet wurden, woher sie kommen und welcher Landwirt dahinter steht.“ Kleine Öko-Betriebe und Bio-Landwirte aus Baden-Württemberg haben sämtliche Lebensmittel für die Stallwächterparty geliefert.

Diese Qualität schmeckt. Das zeigt der Ansturm auf die Büffets. Bis weit nach Mitternacht servierten die Bio-Köche aus Baden-Württemberg Joachim Latsch und Sabine Lässig vom Restaurant Lässig im Stuttgarter Westen, die Brüder Daniel und Simon Tress vom Bio-Hotel und Restaurant Rose in Hayingen-Ehestetten, Joachim Feldmann vom Bio-Restaurant Albblick in Bad Boll-Eckwälden und Jürgen Andruschkewitsch vom Bio-Restaurant Rose in Vellberg-Eschenau. Ministerpräsident Kretschmann und seine Regierungsmitglieder genossen bis in die frühen Morgenstunden das Fest und Bio-Weine und das gute Härle-Bier aus Baden-Württemberg.

Bilder von der Stallwächterparty in Berlin


Stallwächterparty in Berlin mit 100% Bio aus Baden-Württemberg

Starke Partner aus Baden-Württemberg sorgen für Bio-Genuss bei der Stallwächterparty am kommenden Donnerstag in Berlin, v. l.: Dr. Christian Eichert (Geschäftsführer der AÖL und von Bioland BW), Daniel Tress (Bio-Hotel und Restaurant Rose Hayingen-Ehestetten), Jürgen Andruschkewitsch (Bio-Restaurant Rose Eschenau), Simon Tress (Bio-Hotel und Restaurant Rose Hayingen-Ehestetten) und Manuel Uez (Agentur Blumberg)

Wenn die Landesvertretung Baden-Württembergs am 5. Juli 2012 zur traditionellen Stallwächterparty nach Berlin einlädt, lautet das kulinarische Motto: Wir machen Bio. Auf dem Speiseplan des politischen Sommerfests stehen ausschließlich Leckereien in Bio-Qualität aus Baden-Württemberg.

Baden-Württemberger können alles außer Hochdeutsch, so auch ökologisch nachhaltige Landwirtschaft und Bio-Genuss. Zur Stallwächterparty 2012 wählt die grün-rote Landesregierung einen ganz besonderen Schwerpunkt und setzt gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden-Württemberg (AÖL) auf Qualität aus dem heimischen Öko-Landbau. Biologisch angebaute Spitzen-Produkte, zubereitet von den besten Bio-Köchen des Landes, warten am 5. Juli 2012 auf die Gäste in Berlin.

Vier Bio-Köche aus Baden-Württemberg kochen auf höchstem Niveau und beweisen, wie lecker bodenständige Küche ohne Firlefanz schmeckt: Simon Tress vom Bio-Hotel und Restaurant Rose in Hayingen-Ehestetten auf der Schwäbischen Alb, Joachim Feldmann vom Bioland-Hotel Albblick aus Bad Boll-Eckwälden, Joachim Latsch vom Bio-Restaurant Lässig im Stuttgarter Westen und Jürgen Andruschkewitsch vom Bio-Restaurant Rose in Vellberg-Eschenau.

Die verwendeten Lebensmittel stammen aus kleinen landwirtschaftlichen Bio-Betrieben aus Baden-Württemberg: Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall liefert das Fleisch, die Brauerei Härle aus Leutkirch im Allgäu das Bier und feinsten Käse steuert die Ökologische Molkereien Allgäu bei. „Mit diesem stimmigen Konzept tragen wir die Leistungsfähigkeit unseres gewachsenen Ökosektors stolz nach Berlin – als ein weiterer konsequenter Schritt bei der Umsetzung der ökologischen Agrarwende“, freut sich Dr. Christian Eichert, Geschäftsführer der AÖL.


Gemeinsam zur ökologischen Agrarwende

Im Rokokosaal des Historischen Kaufhauses in Freiburg, von links: Paulin Köpfer – Vorsitzender ECOVIN Baden, Johannes Ell-Schnurr – Geschäftsführer Demeter Baden-Württemberg, Lotte Pfeffer-Müller – Vorsitzende des ECOVIN-Bundes­verbandes, Alexander Bonde – Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, Christoph Zimmer – Geschäftsführer Ecoland Baden-Württemberg, Zilla Fröhlich – Vorsitzende Bioland Baden-Württemberg, Martin Bär – Geschäftsführer Naturland Baden-Württemberg, Dr. Christian Eichert – Geschäftsführer der AÖL Baden-Württemberg, Manfred Schmidt – Vorstandsmitglied ECOVIN Baden

Am 19. Mai eröffnet der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, im Zuge der Ecovin-Weinpräsentation in Freiburg den baden-württembergischen ÖKO-SOMMER. Das ist die seit 15 Jahren erfolgreiche Veranstaltungsreihe für Verbraucher der ökologisch wirtschaftenden Betriebe im Südwesten. Dies veranlasst die in der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AÖL e.V.) vertretenen Anbauverbände, die aktuelle Agrarpolitik der grün-roten Landesregierung unter die Lupe zu nehmen. Was ist gut ein Jahr nach Amtsantritt aus dem in der Koalitionsvereinbarung klar formulierten Bekenntnis zur ökologischen Landwirtschaft geworden?

Erfreulicherweise hat das Ministerium sein Versprechen umgesetzt, die Unter­stützung für ökologisch wirtschaftende Betriebe im Agrarumweltprogramm Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich (MEKA) fortzusetzen. Viele weitere Schritte wurden gegangen, um die Interessen des Sektors zu berücksichtigen. Darüber hinaus stellte Minister Bonde Anfang dieses Jahres seinen Öko-Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“ vor und beschrieb darin die Verbindung von Bio und Regional als „eine große Chance für heimische Erzeuger“. „Diesen Plan würden wir jetzt – nicht nur aufgrund der derzeitigen Anzeichen aus Bayern – sehr gerne mit weiteren konkreten Maßnahmen unterfüttern“, sagt Dr. Christian Eichert, Geschäftsführer der AÖL.

Ökologische Landwirtschaft als Leitbild

In Bayern strebt die Landesregierung eine Verdopplung der Bioproduktion bis zum Jahr 2020 an. Auch für den Südwesten würde sich die AÖL eine klare politische Positionierung für die ökologische Landwirtschaft als Leitbild einer zukunftsfähigen Agrarpolitik und –wirtschaft wünschen. Dabei gehe es den Öko-Anbauverbände keineswegs nur um eine reine Flächenförderung, sondern um eine gemeinsam mit der Landesregierung zu entwickelnde Strategie zur ökologischen Agrarwende. „Zumal die ökologische Landwirtschaft bei der neukonzipierten Nachhaltigkeitsstrategie des baden-württembergischen Umweltministeriums keine Rolle spielt, obwohl die ersten Bio-Höfe im Lande mittlerweile seit vielen Jahrzehnten Nachhaltigkeit leben und vorbildlich praktizieren“, ergänzt Eichert.

Öko-Aktionsplan

Zu einem umfassenden Öko-Aktionsplan gehören aus Sicht der AÖL Maßnahmen der Verbraucheraufklärung ebenso wie eine verbesserte Vermarktung von Bio-Produkten und eine „Bildungsoffensive Biolandbau“. Im Interesse vieler Verbraucher wäre es, stärker in tiergerechte Stallbaulösungen zu investieren. Dies ließe sich über einen Sonderfonds regeln.

Bildung und Ausbildung

In puncto Bildung und Ausbildung sieht die AÖL ebenfalls Potenzial zur Sektorstärkung: „Bildung und Verbraucheraufklärung über die landwirtschaftlichen Zusammenhänge beginnt mit Themen wie Ernährungslehre und Kochen in allgemeinbildenden Schulen und endet bei der spezifischen Ausbildung zum Ökolandwirt“, so Eichert. Als erstes sichtbares Zeichen sollte in der Schulverpflegung und in Kantinen der öffentlichen Einrichtungen ein Mindestanteil regionaler Bioprodukte zum Einsatz kommen.

„Tag des Ökolandbaus“

Zusätzlich zum durch die Verbände selbst finanzierten ÖKO-SOMMER könnte es zukünftig einen landesweiten „Tag des Ökolandbaus“ geben.

Nur mit einem Bündel an Maßnahmen und politischem Rückenwind könne die Vision der Öko-Anbauverbände Wirklichkeit werden: „Die ökologische Landwirtschaft und ihre gesunden Produkte sind aus der Nische gestartet und in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Verbraucher fragen regionale Bioprodukte nach, die aufgrund der schonenden Kreislaufwirtschaft der Bio-Bauern und -Winzer sowohl Umwelt als auch Klima zu Gute kommen. Lasst uns nach der Energiewende auch mit der ökologischen Agrarwende ernst machen“, appelliert Eichert an die Landesregierung.

Weitere Informationen

Bildergalerie: Bilder der 17. ECOVIN-Präsentation 2012