Die grün-schwarze Landesregierung muss endlich ins Handeln kommen, um ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft in Baden-Württemberg nachhaltig zu stärken. Die Öko-Verbände beziehen Position…

Im Jahr 2012 hat die baden-württembergische Landesregierung den Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“ mit den expliziten Zielen aufgelegt, die Umstellung und Beibehaltung des ökologischen Landbaus, den Wissenstransfer in Bildung und Beratung zum ökologischen Landbau sowie die Forschung an den landwirtschaftlichen Landesanstalten zu Fragestellungen des ökologischen Landbaus zu fördern. Weiterhin bekannte sich die Landesregierung seinerzeit dazu, die Rahmenbedingungen für ökologisch wirtschaftende Betriebe zu verbessern und den Neueinstieg in die Öko-Bewirtschaftung zu erleichtern. Zudem sollte mittels konkreter Maßnahmen die Vermarktung regional erzeugter Bio-Produkte unterstützt werden.

Mit ihrer im Mai 2016 geschlossenen Koalitionsvereinbarung hat sich die grün-schwarze Landesregierung (erneut) dazu bekannt, den ökologischen Landbau in Baden-Württemberg auf breiter Basis zu fördern und weiterzuentwickeln. Mit dem Zitat „Wir werden den ökologischen Landbau weiter voranbringen“ nimmt die Koalitionsvereinbarung an prominenter Stelle hierauf Bezug. In den zurückliegenden Monaten bekräftigte der zuständige Landwirtschaftsminister Peter Hauk diesen Weg, indem er das Ziel „30 Prozent Ökolandbau bis zum Jahr 2030“ ausrief. „Aufgrund der für den ökologischen Landbau sehr günstigen strukturellen und naturräumlichen Gegebenheiten im Land halten wir dieses Ziel für richtig und bei einem entsprechend förderlichen politischen Rahmen auch für realistisch erreichbar“, so Dr. Eichert als Sprecher der baden-württembergischen Bio-Bauern heute in Esslingen.

Nicht nur bezogen auf die im Jahr 2012 ausgerufenen Ziele, sondern auch aufgrund der Aussagen im Koalitionsvertrag mahnt die AÖL als Sektorvertretung im Namen der Umwelt und nachfolgender Generationen ein deutlich schnelleres Tempo bei der Zielerreichung an. „Insbesondere bei der Umsetzung der Aussagen des Koalitionsvertrags hinkt die derzeitige Landesregierung dem Zeitplan teilweise deutlich hinterher“, so Dr. Eichert.

Konkret zugesichert wurde im Koalitionsvertrag die Bewertung und Weiterentwicklung des Aktionsplans „Bio aus Baden-Württemberg“. Hierzu wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die unter Einbezug des Sektors das seit 2012 Erreichte bewertete und einen breiten Dialogprozess vorbereitete. Im Zuge eines Dialogworkshops mit rund 180 Akteurinnen und Akteuren aus der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft aus dem Land wurden im Frühjahr 2018 die Erfordernisse für den Sektor diskutiert und erste konkrete Maßnahmen entwickelt. Im Nachgang des Workshops wurden die identifizierten Handlungsfelder auf sechs konkrete Themenbereiche verdichtet.

„Diese Vorarbeiten bilden aus unserer Sicht eine hervorragende Arbeitsgrundlage. Als Sektorvertretung sind wir in Vorleistung gegangen und haben hiervon abgeleitet konkrete Maßnahmen erarbeitet. Diese gilt es nun, basierend auf einem verbindlichen Zeitplan und einem soliden Finanzierungskonzept, anzugehen und in Umsetzung zu bringen“, so Dr. Eichert abschließend.

Lesen Sie mehr im umfassenden Positionspapier der AÖL.

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