Freiburg, 29. April 2016. Nach einem erfolgreichen Treffen des bäuerlichen Berufsstandes und der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden-Württemberg im Jahr 2015 waren sich die Verbände einig, dass ein fruchtbarer Austausch in Form eines jährlichen Spitzengesprächs verstetigt werden solle. Dieses Mal sollte das Haus der Bauern in Freiburg als Tagungsort dienen. Vor der Gesprächsrunde wurde am Vormittag das erfolgreiche Bio-Unternehmen Taifun-Tofu besichtigt. Dort präsentierte sich den Besuchern ein innovatives Vermarktungskonzept für heimische Sojaprodukte. Auch wenn das südbadische Klima für den Sojaanbau geeignet ist, ist für einen erfolgreichen Anbau der Eiweißpflanze ein zuverlässiger Marktpartner wie Taifun unerlässlich. Dank Taifun entwickle sich der regionale und biologische Sojaanbau aus einer Nische hin zu einem lukrativen Betriebszweig für immer mehr Biolandwirte. Anschließend begrüßte BLHV-Präsident Werner Räpple die Teilnehmer des Spitzengesprächs im Haus der Bauern.

Nachdem sich die Diskussionsrunde zu den Marktpotenzialen am Markt für heimische Bio-Erzeugnisse ausgetauscht hatte, erfolgte ein vertiefter Austausch zum Thema Ausbildung und Nachwuchsförderung. So wurden sowohl der BLHV als auch die AÖL jüngst in den Beirat des Kompetenzzentrums Ökologischer Landbau (KÖLBW) berufen. Die Diskussionsrunde war sich einig, dass man durch die Einrichtung des KÖLBW auf der Hochburg in Emmendingen der sinnvollen Verzahnung der beruflichen Aus- und Weiterbildung im Ökolandbau, dem begleitenden Versuchs- und Forschungswesen und der Veranschaulichung der landwirtschaftlichen Praxis im Rahmen eines Modellbetriebs einen großen Schritt näher gekommen sei. Der derzeitigen Konzeption mangele es nach Einschätzung der BLHV- und AÖL-Vertreter derzeit jedoch an personellen und finanziellen Kapazitäten, um den Anforderungen von Schülern, Praktikern und Forschern gerecht zu werden. Die Beteiligten forderten die neue Landesregierung dazu auf, das Landwirtschaftliche Bildungszentrum Emmendingen-Hochburg mit ihren Fachschulen für Landwirtschaft und Weinbau insgesamt personell zu stärken, um dem landesweiten Leitbildcharakter des Bildungszentrums für die landwirtschaftliche Nachwuchsförderung gerecht werden zu können. Zugleich sicherten die Verbände zu, die Weiterentwicklung des KÖLBW weiterhin zu befördern und zu begleiten. Man werde sich auch in Zukunft aktiv in die Umsetzung des gemeinsam getragenen Konzepts einbringen.

Stellvertretend für die Verbände des Ökologischen Landbaus bedankte sich Dr. Christian Eichert für die Einladung nach Freiburg. Er betonte, dass die derzeitigen Herausforderungen für die Landwirtsfamilien und den Sektor insgesamt nur dann bestanden werden können, wenn wie im Falle des KÖLBW gemeinsame Lösungsansätze entwickelt werden und ökologischer und konventioneller Landbau auch zukünftig vertrauensvoll zusammenarbeiten.

 

Ansprechpartner für Presseanfragen:

AÖL – Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden-Württemberg e.V.

Dr. Christian Eichert, Tel.: +49-160-7406015

BLHV – Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband Freiburg

Padraig Elsner, Öffentlichkeitsreferat, Tel.: +49-761-27133-231