Stuttgart-Möhringen, 2.5.2024. Auf Einladung des Reyerhofs besuchte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir am Donnerstagabend den ökologischen Betrieb in Stuttgart-Möhringen. Die Besichtigung warf ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich die Landwirtschaft in städtischen Gebieten gegenübersieht. Ein besonderer Fokus lag auf Ökobetrieben, welche auf Weideflächen angewiesen sind und aufgrund der Flächenkonkurrenz mit Industrie, Wohnungs- und Straßenbau Existenzängste erleben.
Marcus Arzt, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden-Württemberg (AÖL), unterstrich gegenüber Minister Özdemir die Dringlichkeit einer Entbürokratisierung. Er wies darauf hin, dass bereits die Bearbeitung der zehn wichtigsten von 300 auf der Liste des Ministeriums stehenden Punkten eine erhebliche Entlastung für die Betriebe bedeuten würde.
Im Sinne des ökologischen Landbaus plädierte Arzt dafür, die Vorleistungen der Ökobauern und -bäuerinnen als „Green by Concept“ anzuerkennen. Dies betrifft viele Bereiche, wie etwa die Düngung im Hinblick auf die kommende Stoffstrombilanz sowie die Einhaltung der GLÖZ-Umweltauflagen, und sollte direkt und ohne zusätzlichen Formalismus erfolgen.
Minister Özdemir hob hervor, dass er bereits bei den GLÖZ 8-Richtlinien für den Anbau in Brüssel bedeutende Fortschritte erzielen konnte und dass ihm diese Themen besonders am Herzen liegen. Er bekräftigte, dass der Leitgedanke der zukünftigen Agrarpolitik lauten müsse: „Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen“, um die vielfältigen Vorleistungen der Landwirtschaft anzuerkennen.
Die anwesenden Landwirtinnen und Landwirte zeigten sich erfreut über das offene und konstruktive Gespräch mit dem Minister und die Aussicht auf positive Veränderungen.
Kontakt: Christoph Zimmer, Geschäftsführer der AÖL, presse-bw@bioland.de, Tel. +49 711 550939-45, Website: www.aoel-bw.de.
Zur AÖL: Die AÖL ist die gemeinsame Vertretung der ökologischen Anbauverbände in Baden-Württemberg. In dieser Funktion gestaltet die AÖL aktiv die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen im Land mit. Als Bindeglied zwischen Politik, Markt und Verbraucherschaft befördert sie die Belange der Ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft aktiv. Gemeinsam mit staatlichen Einrichtungen und anderen berufsständigen Organisationen arbeitet sie die gesellschaftlich erwünschten Stärken von ökologisch erzeugten und verarbeiteten Produkten – im Besonderen von heimischer Öko-Verbandsware – im Interesse der Verbraucher und Verbraucher*innen heraus.
Bild: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mit den Vorsitzenden der AÖL Marcus Arzt und Anja Frey (beide links von ihm). Bildquelle: Sonja Jürschik, Demeter Baden-Württemberg.