Freiburg, 26. Mai 2017. Im Haus der Bauern begrüßte BLHV-Präsident Werner Räpple die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden-Württemberg e.V. (AÖL) am vergangenen Mittwoch zum mittlerweile fest etablierten jährlichen Spitzengespräch des bäuerlichen Berufsstandes. Die anwesenden Spitzenvertreter waren sich einig darüber, dass die heimische Landwirtschaft ausreichend Potenzial biete, um die wachsende Nachfrage nach ökologischen Lebensmitteln in größerem Umfang zu bedienen. Dafür müsse jedoch das Land Baden-Württemberg eine kompetent geführte und an die biologische Produktionsweise angepasste landwirtschaftliche Aus- sowie Weiterbildung gewährleisten. Im Zusammenspiel mit einer finanziell gut ausgestatteten Agrarforschung könne für die ökologische und auch die konventionelle Landwirtschaft so ein nachhaltiges Wissensfundament geschaffen werden.

In Zusammenhang mit drängenden Herausforderungen wie dem Klimawandel und angesichts der steigenden gesellschaftlichen Ansprüche an Umweltschutz und Tierwohl müssten Bildung und Forschung Kernelemente der Agrarpolitik werden, erklärten die Teilnehmer des Spitzengesprächs. Darum müssten das Landwirtschaftliche Bildungszentrum Hochburg und das Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau Baden-Württemberg (KÖLBW) ihrem Leitbildcharakter für die Nachwuchsförderung und Forschung gerecht werden, forderte BLHV-Präsident Werner Räpple. Erneut sicherten beide Verbände zu, die Weiterentwicklung des Landwirtschaftlichen Bildungszentrums zu befördern und sich aktiv an der Umsetzung eines gemeinsam getragenen Konzepts zu beteiligen.

Unter den Spitzenvertretern herrschte auch Einigkeit darüber, dass Eingriffe in den Naturhaushalt, zum Beispiel durch infrastrukturelle Baumaßnahmen, nicht durch Stilllegung landwirtschaftlicher Nutzfläche kompensiert werden sollten. Stattdessen könnten Landwirte durch besonders umweltfreundliche Wirtschaftsformen oder die Pflege von artenreichen Habitaten umweltfördernde Leistungen erbringen. Dies gewährleiste einen gleichwertigen Naturschutzausgleich, ohne landwirtschaftliche Nutzfläche aufgeben zu müssen. Die berufsständischen Spitzenvertreter fordern die Landesregierung zudem einstimmig dazu auf, das Konzept der Produktionsintegrierten Kompensationsmaßnahmen (PIK) im Zuge der Revision der Ökopunkteverordnung neu mit aufzunehmen. Damit soll Städten und Kommunen ein angemessenes flächen- und landwirtschaftsfreundliches Instrument zur Kompensation von Baumaßnahmen an die Hand gegeben werden. 

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